Liebe Leute Nebenan wird ja gerade viel ueber Sprache diskutiert. Ich faende es ganz lustig, wenn man das Pidging-English im Larp, soweit es Spass macht, umsetzen koennte. Cagypso hat das ja quasi vorgeschlagen und auch Gibbs hatte das in einer Mail mal drin. Es muss hier nicht viel geplant werden, nur dass man ein bisschen Fremdsprech zu seinen Accessoires aufnimmt und sich die POTC Filme im Original ansieht. Ach ja und fuenf Baende Hornblower auf franzoesisch, das hollaendisch-Plattdeutsche Woerterbuch, eine spanische Bibel... Und Friesisch macht erst richtig sexy!
What the hell ist Pidging-Englisch, und wo hab ich das vorgeschlagen?
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Some pirates achieved immortality by great deeds of cruelty or derring-do. Some achieved immortality by amassing great wealth. But the captain had long ago decided that he would, on the whole, prefer to achieve immortality by not dying.
Richtig geschrieben Pidgin, das ist das, was Tia spricht. Gaaaanz grob umrissen die Sprache der Kreolen in der Karibik.
Vorgeschlagen hast das Du, soweit ich weiß, nicht. Ich hatte im anderen Thread erwähnt, dass ich meine Charas gerne auf Englisch spielen würde.
Prinzipiell finde ich es auch nicht schlecht, wenn man schon verschiedene Nationalitäten darstellt, gerade in der Seefahrerwelt, die ja von Natur aus ein gemischtes Völkchen ist, dass nicht alle Deutsch sprechen. Gibt mehr Authentizität.
Es darf sich also gerne jemand einen spanischen oder holländischen oder sonstwas für einen Akzent angewöhnen und auch ein bißchen "Ya 'tink ee c'n do 't all by me onesies?" mit einfließen lassen - gar nix gegen einzuwenden.
Gegen einen "Das PotC-Forum lernt geschlossen Pidgin"-Kurs oder ähnliches bin ich allerdings strikt, und zwar aus folgendem Grund, und jetzt schlagt mich dann von mir aus:
[arroganz an] Ich selber bin zweisprachig aufgewachsen und würde von mir behaupten, ich spreche Englisch leidlich gut, auch das was Jack so daherkauderwelscht bzw. überhaupt altertümliches/verschraztes/umständliches Englisch.
Ich möchte aber nicht, dass sich im LARP Leute mit Englisch abquälen, die schon in der Realschule eine 5 hatten, nur weil das jetzt Pflicht ist, und ich muss mir dann Stilblüten wie "Sänk ju forr sis änd sätt" anhören, bei denen sich mir die Fußnägel und andere Dinge hochrollen.
Das will ich weder mir noch anderen zumuten. Sollte ich feststellen, dass die Teilnehmer allgemein nicht so gut des Englischen mächtig sind, werde auch ich davon absehen, meinen Chara komplett in Englisch zu spielen und werde halt nur ein paar Floskeln einfließen lassen.
Aus diesem Grund: Die ganze Geschichte soll SPASS machen, und deswegen spielt jede/r seine/n Chara so, wie's ihm/ihr Spaß macht. Wer hier zusammen sein Piratenenglisch oder hochgestochenes Spanisch verfeinern möchte, kann das gerne tun - komplett so etwas mehr oder weniger als Voraussetzung fürs LARP festzulegen, das machen wir nicht. Aus.
Captain's word is law.
Sollte das ganze jetzt ein in die Hose gegangener oder von mir nicht verstandener Scherz gewesen sein, entschuldige ich mich schonmal vorab für meine humoröse Inkompatibilität.
The crew knows best- but the Captain's always right.
Charisma zeigt sich erst in der Meuterei.
Machen wirs doch einfach alphabetisch - der Jüngste fängt an!
Also, ich wollt nur nochmal sagen, falls sich jetzt jemand von mir angeschnauzt gefühlt hat, dann sorry.
Ich meinte es nicht so barsch, mir war nur nicht so ganz klar wie Du, Admiral, das gemeint hast - also eher scherzhaft oder ernst, bei mir kam es jedenfalls irgendwie so an als sollten jetzt alle Pidgin lernen damit das Gathering nicht so hölzern wird; aber ich glaube Du meintest es eher lustig, nee?
Boah, seht es mir nach, ich hab nur 2 Stunden geschlafen, die ganze Nacht durchge, einen Schädel auf wie ein Ballon und war heut 10 Stunden arbeiten. Damit das auch mal öffentlich gesagt wurde
Ich beschäftig mich nochmal damit wenn ich wieder klar denken kann....
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Schon in Ordnung 1. kann ich Kritik vertragen und 2. ist es manchmal schwierig trotz Smilies ein Augenzwinkern rueber zu bringen.
Aber sach mal, spricht Tia Dalma nicht fast reines Englisch mit starkem karibischen Akzent? Allein schon dem Publikum zu liebe? Ich meine mit Pidgin eher die gemischte Sprache der Seefahrer auf der Nordsee/Nordatlantik, in der sich englische, deutsche und skandinavische Elemente mischen. Bestimmt im 17. Jh. auch etliches Hollaendisch.
Und hej, Realschule Note 5 ist doch wohl genau das passende Seemannsniveau fuer Nichtenglaender-Charaktere. Wenn es einer schafft, nur mit Sprache dem anderen die Zehnaegel und andere Dinge hochzurollen, ist das rollenspielerisch wohl kaum zu toppen. !!!Achtung Ironie!!!
Aye! Sør! Hæ? ist bestimmt haeufig bei neuen Rekruten vorgekommen.
"Pidgin" an sich ist keine eigene Sprache, sondern ein Überbegriff für Sprachen, die a) zwei oder mehr Sprachen miteinander verbinden b) stark mit Verkürzungen arbeiten, also z.B. Artikel, Präpositionen etc. weglassen.
Dazu gehören u.A. das Kreolische, das Tia spricht, das sich aber mittlerweile zu einer eigenständigen Sprachform weiterentwickelt hat (die Grenzen sind sehr fließend, ich komm später nochmal dazu); aber auch viele afrikanische Sprachen, die sich mit europäischen v.A. während der Kolonialisierung vermischt haben (auch das Afrikaans gehört dazu); dann viele mit baltischem Ursprung/Einfluss oder auch asiatische Pidgins, und natürlich auch das Rotwelsch, wobei das wieder ein anders gelagerter Sonderfall ist, da mehr Geheimsprache, die intentional entwickelt wurde.
Die Seefahrer des 17. und 18. Jahrhunderts dürften eher weniger Pidgins, sondern mehr eine Art frühes Esperanto gesprochen haben, also das was wir heute noch im Urlaub tun wenn wir die Landessprache nicht können: Alle Register ziehen und aus jeder Sprache ein bißchen was benutzen Trotz allem dürften die meisten Seeleute in ihrem eigenen Umfeld die jeweils eigene Muttersprache oder halt - in karibischem Umfeld - Englisch bzw. Spanisch, in nordischem Umfeld wohl Deutsch oder eine der skandinavischen Sprachen sozusagen als Lingua Franca (übrigens auch ein Pidgin ) gesprochen haben, so dass sich nicht wie beim Pidgin mehrere Sprachen zu einem neuen Idiom verbunden haben, sondern die Sprachen unabhängig voneinander benutzt wurden.
In den Seefahrerjargon sind dann Wörter aus verschiedenen Sprachen schon auch eingeflossen (also z.B. dass sich im übergeordneten englischen oder spanischen Rahmen ein holländisches Wort für eine bestimmte Situation/Gegenstand eingebürgert hat), aber ich würde das deswegen nicht als Pidgin sehen, sondern eher als Fachsprache mit Entlehnungen.
Kreolisch ist nun wieder sowas, da es "das Kreolische" an sich auch nicht gibt, sondern die verschiedenen kreolischen Dialekte aus verschiedenen Pidgins (z.B. Afrikanischer Dialekt 1 + Portugiesisch + Englisch / Indio-Sprache 4 + Englisch + Französisch etc.) entwickelt hat.
Das bekannteste ist das Jamaikanische Kreolisch, das sich aus Englisch und Afrikanisch vor allem aus dem Kongo zusammensetzt, woher damals die meisten Sklaven kamen. Ich hab das selbst noch nicht gesprochen gehört, denke mir aber, dass das das ist, was Tia spricht - vielleicht auch schon in nächster Generation, da sie kaum afrikanische Wörter benutzt, sondern einfach Englisch mit starkem Akzent spricht.
Prinzipiell sieht die Entwicklungskette - ganz grob vereinfacht - so aus:
Pidgin = Sprache 1 + Sprache 2 gemixt, ohne feste Grammatik-Regeln, stark verkürzt --> Neue Sprachform (z.B. Kreolisch) = Grammatikalische Lücken und Unregelmäßikeiten werden aufgefüllt, es entwickeln sich Regeln, die Sprachen verbinden sich untrennbar, z.B. in Wortneuschöpfungen --> Abgeschliffene Sprachform = durch Generationswechsel/Heirat/Kinder schleift die Sprachform sich ab und wird getrübt, es bleibt z.B. vom Kreolischen ein stark akzentdurchsetztes Englisch. Hier würd ich Tia einordnen, bzw. Naomi Harris, da man es mit Tias Charakter schlecht mit Generationswechsel etc. erklären kann, nech? *g*
[/abhandlung]
In Antwort auf:Wenn es einer schafft, nur mit Sprache dem anderen die Zehnaegel und andere Dinge hochzurollen, ist das rollenspielerisch wohl kaum zu toppen. !!!Achtung Ironie!!!
LÖL
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Ich kann dazu nur sagen, egal welcher Seemann in der Karibik unterwegs war, er wird kein Pidgin gesprochen haben, da gerade in der Gegend es die Sprache der eher unfreiwilligen Einwanderer war, die eine Mischung aus Portugisisch, Englisch und ihrer Heimatsprache gesprochen haben (meist Kongolesisch oder wie das heißt ^^). Die Sprache entwickelte sich um für die Sklaven eine Sprache zu haben, die die Lehnsherren nicht verstanden, aber die Sklaven schon, egal wo sie her kamen. Daher kommt dieser Sprachmix. Seeleute haben also eher einfach ein sehr simples Englisch (dafür bitte jeweils die Sprache der Heimatländer einfügen) gesprochen, oder die entsprechenden Dialekte (Schottisch, Walisisch, Norn, Jütisch...), aber sicherlich niemals Pidgin.
Letzte Überbleibsel in Amerika sind doppelte Verneinungen die vor allem mexikanische Einwanderer und einige Gruppen von schwarzen Amerikanern benutzen ("I don't need nothing."), was sich witziger Weise im südstaaten Akzent ebenfalls eingebürgert hat. ^^
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Ob man das Gewäsch was Seeleute gesprochen haben schon als Pidgin bezeichnen kann... da möchte ich mich nicht festlegen, aber ich denke eher nicht. Das wird eher eine Mischung von den an Bord vorhandenen Sprachen und Dialekten (siehe letzter Post) sein, da sich die Besatzungen ja immer unterschiedlich zusammensetzen. Dazu kommen dann noch die unterschiedlichen Begriffe der Seemannssprache, die das ganze noch ausgefallener gestalten. Aber ich denke halt, dass es keine einheitliche "Sprache" gab die Schiffs-, oder Flottenübergreifend existierte, kann mich da natürlich auch auf fatale Weise irren.
Ich denke mal, was für das Larp am ehesten umsetzbar wäre, ist dass man sich einfach ein wenig mit den speziellen Wortkreationen der Seefahrt auseinandersetzt (in der jeweiligen Sprache der Nation, aus der man kommt, wäre wohl auch noch drin, ohne dass sich bei den anderen Spielern die Nackenhaare aufstellen).
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In Antwort auf:Aber ich denke halt, dass es keine einheitliche "Sprache" gab die Schiffs-, oder Flottenübergreifend existierte, kann mich da natürlich auch auf fatale Weise irren.
Nein, da irrst Du Dich gar nicht Außer halt den, ich sage mal, "universalen" Fachbegriffen, die der Seemann an Bord so braucht (und die teilweise in z.B. Deutsch und Englisch auch sehr ähnlich klingen), gab es keine "richtige Seemannssprache", die "alle" gesprochen haben.
Es gab halt einen bestimmten Jargon, der (fast) allen Seeleuten gemeinsam war, zum Beispiel das geschönte Umschreiben von Wetterphänomenen oder der sehr durch Ausdrücke aus dem Aberglauben durchsetzte Wortschatz.
Also, einfach gesagt, Seeleute haben schon *auf eine bestimmte Art* gesprochen, die sie als Seeleute charakterisiert hat (das ist ja heute noch so), aber eben zu 90% in der ihnen jeweils eigenen Landessprache. Zum Verständigen mit anderssprachigen Seeleuten wurde dann die jeweilige Lingua Franca, also das, was die meisten Leute in einer bestimmten Gegend verstanden haben, benutzt. In der Karibik dürfte das Englisch oder Spanisch gewesen sein.
Dann ist es ja auch so, dass die Mannschaften bei den Handelsfahrern - und bei der Marine ja sowieso - meistens recht einheitlich waren. Sprich, ein holländischer Handelsfahrer hatte zumeist auch holländische Matrosen an Bord, oder zumindest solche die die Sprache konnten.
Bei den Piraten sah das anders aus, da trafen teilweise oft wirklich die unterschiedlichsten Nationen (und auch Kulturen!) aufeinander. Die meisten waren englischen (dazu seien, sie mögen es mir verzeihen, jetzt auch mal Schotten, Iren und Waliser gerechnet) oder amerikanischen Ursprungs, dicht gefolgt von den Franzosen, mit einigem Abstand die Portugiesen, Spanier und Niederländer/Holländer. Nicht wenige Piraten waren aber Schwarze oder Indios/Indianer oder sogar noch abenteuerlicherer Herkunft, und da wurde es mit der Verständigung schwer.
Ich kann mir vorstellen, dass in einer solch gemischten Crew, wie sie z.B. Blackbeard hatte, durchaus alles mögliche gesprochen wurde und sich daraus vielleicht sogar eine Art eigene "Sprache" - die in diesem Fall dann ein Pidgin wäre - entwickelt hat. Nur kam die wohl dann nie über die Bordwand der Queen Anne's Revenge hinaus, denn sobald die Leute an Land und wieder unter sich waren, wurde wieder die eigene Sprache gesprochen.
In Antwort auf:Ich denke mal, was für das Larp am ehesten umsetzbar wäre, ist dass man sich einfach ein wenig mit den speziellen Wortkreationen der Seefahrt auseinandersetzt (in der jeweiligen Sprache der Nation, aus der man kommt, wäre wohl auch noch drin, ohne dass sich bei den anderen Spielern die Nackenhaare aufstellen).
Das sehe ich auch so (wie gesagt, mein Beitrag war auch nicht bös gemeint ), und ich fände es ehrlich gesagt sogar sehr schön, wenn jemand seinem Charakter angemessen dann vielleicht einen entsprechenden Akzent sich zulegt oder spezielle Wörter einfließen lässt Ich meine, niemand wird einen Spanier spielen ohne wenigstens rudimentär die Sprache zu können; und niemand, der Englisch schon in der Schule gehaßt hat, wird einen Engländer darstellen --- sage ich jetzt einfach mal so
Ich dachte nur, es jetzt "gezwungen" auf fremdsprachlich zu machen wäre blöd, aber das wollte und will hier ja auch keiner
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Was das mit den Schotten angeht, kann ich nicht verzeihen... aber ich weiß was du meinst ^^
@Spanier: Wer will denn schon so rücksichtslose (sind das nicht alle?) Eroberer spielen, die in naher Zukunft untergehen ^^
Was das umschreiben von Wetterphänomenen angeht, das war ja so eine Sache, die sich Aberglaube bedingt in jeder Sprache durchgesetzt hat. Einfach genial, dass die Bilder und Gedanken sprachübergreifend waren, aber ich denke das war gerade religionsbedingt und Religion war und ist ja ein sprachübergreifendes Phänomen. Trotzdem schön, dass es in fast jeder Kultur die Mythen über Riesenkraken (wie auch Drachen, warum auch immer) usw gibt.
Mal ohne Spaß. Ich fänd es super, wenn viele Spieler mit verschiedenen "Sprachen", Dialekten oder sonst was aufwarten können. Das gibt einfach das Feeling, dass man in einem Hafen ist. Da sind nunmal Händler, Soldaten und einfache Leute, die alle mehr oder weniger freiwillig da sind und miteinander reden... jaja, wie ein Bayer im Ruhrpott ^^ Aber es ist klar, dass Niemand sich gezwungen sehen sollte, nur weil sein Char aus Wales kommt, muß er perfekt Walisisch sprechen. Ich denke das geht an so einem Larp vorbei. Jeder sollte sehen wie viel er sprachlich machen kann und will und dann sollte das ausreichen eine interessante Vielfalt zu generieren, mit der jeder seinen Spaß hat.
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