Wir haben mal wieder einen Gedenktag (den 23. Mai) rumselig verbaselt

Deswegen poste ich den Nachruf jetzt trotzdem noch....
************************************************************************************************************
Am heutigen Tage, dem 23. Mai anno domini 2009, setzen wir die schwarze Flagge auf Halbmast im Gedenken an
Captain William Kidd (22.01.1654 -23.05.1701)

****
Kidd, ein schottischer Kapitän, war Kaperfahrer und Freibeuter. Mit einem Kaperbrief von König William III. persönlich ausgerüstet, stach er am 25.02.1696 mit der Adventure Galley in See, um im indischen Ozean Piraten zu jagen.
Kidd musste sein eigenes Schiff verkaufen, um einen Teil dieser Expedition finanzieren zu können; und ließ sich auf waghalsige Konditionen ein (z.B. Bezahlung der Mannschaft erst nach Rückkehr und proportional zur gemachten Beute, von der ein Großteil an den König abgeführt werden musste).
Durch mehrere unglückliche Umstände stand das Unternehmen von vorneherein unter keinem guten Stern: Beim Auslaufen hatte Kidd es versäumt, seine Flaggen respektvoll vor der königlichen Yacht zu streichen, so dass der Kommandant derselben als Strafe gut die Hälfte von Kidds junger, kräftiger Mannschaft abzog und in den Marinedienst zwang.
Kidd war genötigt, in New York zwischenzustoppen und die Crew wieder zu verstärken, jedoch bekam er anstatt jungen Seeleuten nur Piraten-Veteranen aus alter Zeit.
Nach monatelanger erfolgloser Suche, knapp an Vorräten und wenig motiviert, begingen eben diese Meuterei gegen ihren Kapitän und zwangen ihn, jedes Schiff anzugreifen, sogar solche mit englischer Flagge. Rechtlich durfte er nur französische Schiffe und Piraten angreifen. Im Verlauf der Fahrt wurden die Aktionen Kidds immer mehr denen eines Piraten ähnlicher als denen eines Beauftragten der Krone.
Am 30. Januar 1698 machte er seine reichste Beute - er das Schiff Quedah Merchant, reich beladen mit kostbarer Fracht aus dem Orient. Leider handelte es sich bei diesem Schiff jedoch um ein armenisches Schiff, das unter englischer Flagge segelte. Kidd setzte alles daran, diese Verwechslung aufzuklären und behielt wichtige Schiffspapiere als Beweise seiner Unschuld bei seiner Rückkehr nach London ein.
Dies nutzte ihm jedoch wenig ~ als er 1699, als Passagier auf einem anderen Schiff (die Adventure Galley hatte er versenken lassen), immer noch erfolglos heimkehrte, wurde er sofort gefangengenommen und nach England ausgeliefert. Dort wurde ihm nach 2 Jahren haft der Prozeß gemacht, der gezeichnet war von Verheimlichung, Vertuschung und Unterschlagung - wichtige Dokumente zu Kidds Entlastung waren verschwunden, wohl, um seine ursprünglichen Geldgeber, die aus höchsten Adelskreisen stammten, zu decken. Kidd selbst verpatzte durch eine Kombination aus Sturheit und Vertrauen in seine eigene Unschuld und seine Hintermänner seine eigene Verteidigung und wurde in der Folge zum Tod verurteilt.
Am 23.05. wurde er am Londoner Execution Dock unter großem Andrang gehängt. Während der Hinrichtung riss der Strick und erst beim zweiten Versuch konnte Kidd gehängt werden.
Sein Körper wurde geteert und in Ketten gelegt in einem Eisenkäfig über der Themse als Warnung für künftige Piraten aufgehängt.
Aus widersprüchlichen Angaben über den Wert der Ladung der Quedah Merchant einerseits und die verschiedenen Beuteanteile andererseits entstand die Legende über Captain Kidds vergrabenen Schatz. Als angebliches Versteck gelten u.a. Gardiner's Island oder das „Geldloch“ auf Oak Island.
Biographie: Richard Zacks: The Pirate Hunter: The True Story of Captain Kidd.
Weblink:
http://www.piratehunter.com