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Dieses Thema hat 10 Antworten
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 Geschichte und Geschichten
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Cagypso Offline

Chaos Captain


Beiträge: 851

13.02.2009 15:30
"Robinson Crusoe" - Alexander Selkirk - 300. Jahrestag seiner Rettung Antworten
Interessanter Artikel über den wahren "Robinson Crusoe" Alexander Selkirk, der vor fast genau 300 Jahren von seiner einsamen Insel gerettet wurde:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,604969,00.html

Wobei "Rettung" so eine Sache ist. Die Insel war ja anscheinend wirklich paradiesisch zum Leben.



(Okay, der Artikel ist nicht ganz ohne :duh: ; zum Beispiel die Spekulation über sein Sexualleben hätten sie sich echt sparen können. Aber leider ist sowas inzwischen ja auch von Medien wie dem Spiegel leider zu erwarten. Selektive Wahrnehmung einschalten, das meiste ist echt nett zu lesen.)

~~~~

Some pirates achieved immortality by great deeds of cruelty or derring-do. Some achieved immortality by amassing great wealth. But the captain had long ago decided that he would, on the whole, prefer to achieve immortality by not dying.

Piratenbraten Offline

Untoter Steuerberater


Beiträge: 1.389

15.02.2009 20:52
#2 RE: "Robinson Crusoe" - Alexander Selkirk - 300. Jahrestag seiner Rettung Antworten

Zitat von Cagypso

Wobei "Rettung" so eine Sache ist. Die Insel war ja anscheinend wirklich paradiesisch zum Leben.



Bis auf die Eingeborenen, die alle Nas lang vorbeikamen und ihn überzeugen wollten, dass er doch einen netten, saftigen Piratenbraten abgäbe Habe ich zumindest mal so gelesen.

Selkirk wollte wohl zum einen schon auch selbst zurück in die Zivilisation; es hat aber auch ein bißchen Belabern seitens der anderen gebraucht, um ihn zum endgültigen Mitkommen zu bewegen.

Und dass er Seeräuber war und von seinem Käptn dort ausgesetzt wurde, ist schlicht nicht wahr.

Ich habs nicht mehr soooo genau im Kopf, ich müsst es nachlesen - aber es war erst kürzlich in einem Buch, ich müsste es also schnell wiederfinden Und zwar war es so, dass das Schiff, mit dem Selkirk ursprünglich unterwegs war, so morsch und verrottet, dass Selkirk darin die Überfahrt bis nach England nicht mehr wagen wollte und lieber auf der Insel blieb. Erst nach seiner Rettung, und nachdem das Schiff seiner Retter gekapert worden war, wurde er mehr oder weniger Pirat.

Aber so genau hab ich die Geschichte wie gsagt nicht mehr im Kopf, ich muss es mal nachlesen...



@ selektive Wahrnehmung:




The crew knows best-
but the Captain's always right.


Charisma zeigt sich erst in der Meuterei.

Machen wirs doch einfach alphabetisch - der Jüngste fängt an!

Fil Raven Offline

Der Onkel


Beiträge: 309

15.02.2009 23:08
#3 RE: "Robinson Crusoe" - Alexander Selkirk - 300. Jahrestag seiner Rettung Antworten

Avast!

Noch zwei kleine Anmerkungen von mir dazu: Das Belabern seitens der anderen dürfte auch deswegen länger gedauert haben, weil der gute Selkirk angeblich nach all den Jahren seiner Muttersprache nicht mehr wirklich mächtig war. Und der Kahn, dem er nicht mehr getraut hat und dann im wahrsten Sinne des Wortes auf der einsamen Insel "ausgestiegen" ist, ist tatsächlich kurz drauf abgesoffen. Also.... soooo daneben lag er mit seiner bösen Ahnung gar nicht.

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Gestatten... ich bin der Vater von Orlando Bloom.

Cagypso Offline

Chaos Captain


Beiträge: 851

15.02.2009 23:15
#4 RE: "Robinson Crusoe" - Alexander Selkirk - 300. Jahrestag seiner Rettung Antworten

Die Insel soll doch, anders als in der Geschichte von Robinson Crusoe, unbewohnt gewesen sein.

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Piratenbraten Offline

Untoter Steuerberater


Beiträge: 1.389

16.02.2009 01:48
#5 RE: "Robinson Crusoe" - Alexander Selkirk - 300. Jahrestag seiner Rettung Antworten
Zitat von Fil Raven
weil der gute Selkirk angeblich nach all den Jahren seiner Muttersprache nicht mehr wirklich mächtig war.

Das habe ich auch schon oft gelesen, und das halte ich ehrlich gesagt für ein Gerücht.

Die Muttersprache verlernt man nicht, im Erwachsenenalter schon gar nicht. Man denkt ja auch in der Muttersprache, also kann sowas wie Vokabelverlust usw. eigentlich gar nicht sein. Es ist möglich, dass die Sprache an sich schlichter wird, weil gewähltere Formulierungen fehlen; und dass die Stimmbänder ein wenig eingerostet....sprich, außer Übung sind. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der gute Selkirk nicht mit sich selbst gesprochen hat. Wenn er schon keinen Wilson hatte wie Tom Hanks in Castaway

Zumal er sooooo arg lange da auch nicht war - drei Jahre, meine ich....


@ bewohnt: Ich weiß es so, dass es da Eingeborene gab. Aber ich kann mich täuschen. Ich muss wie gesagt das Buch erst noch suchen...




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Jeremyah Offline

Landratte


Beiträge: 7

16.02.2009 22:03
#6 RE: "Robinson Crusoe" - Alexander Selkirk - 300. Jahrestag seiner Rettung Antworten

In Antwort auf:
Wobei "Rettung" so eine Sache ist. Die Insel war ja anscheinend wirklich paradiesisch zum Leben.


Hm. In einem Outdoor-Forum spinnen sie auch grade 'rum (nicht Rum), wie toll es wäre, als Aussteiger so alleine im Grünen ...
Ich sag' mal ganz profan: Tolle Sache, bis man mal Zahnschmerzen bekommt, oder sowas.
Ich liebe Zivilisation.

Na ja, andererseits ... beim Selkirk hat das wahrscheinlich noch keinen großen Unterschied gemacht.

So long,
Jeremyah Hands

Blaue Feder ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2009 23:40
#7 RE: "Robinson Crusoe" - Alexander Selkirk - 300. Jahrestag seiner Rettung Antworten
Zitat von Piratenbraten
Die Muttersprache verlernt man nicht, im Erwachsenenalter schon gar nicht. Man denkt ja auch in der Muttersprache, also kann sowas wie Vokabelverlust usw. eigentlich gar nicht sein. Es ist möglich, dass die Sprache an sich schlichter wird, weil gewähltere Formulierungen fehlen; und dass die Stimmbänder ein wenig eingerostet....sprich, außer Übung sind.


Ich habe schon von zwei Personen gehört, dass sie nach einiger Zeit in England/Amerika angefangen haben, Englisch zu denken...

Wenn jemand allerdings nur drei Jahre keine Kontaktperson hat, gebe ich dir recht, dass es doch ziemlich unwahrscheinlich ist, dass jemand nicht in seiner Muttersprache denkt und so schnell seine Sprache verliert. Kurz gesagt, ich bin deiner Meinung.

Was ich allerdings erschreckend finde, ist, wenn einer Person, die z.B. in Deutschland geboren wurde und erst im Erwachsenenalter nach Amerika auswanderte, nun schon einige deutsche Wörter fehlen (da kenne ich ein Beispiel). Ist das Gehirn wirklich derart vergesslich? Wobei man auch bedenken muss, dass eigentlich jedem viele Erinnerungen aus der frühen Kindheit fehlen.

Ich habe einmal einen Bericht gesehen über eine Frau, bei der diese Art des Vergessens außer Kraft gesetzt war und die darunter litt, dass alle Erinnerungen in ihrem Kopf durcheinander wirbelten. Nun dachte ich, sie sei dadurch auch beim Lernprozess an sich im Vorteil, aber das war seltsamerweise wieder nicht der Fall.

Zitat von Jeremyah

Ich sag' mal ganz profan: Tolle Sache, bis man mal Zahnschmerzen bekommt, oder sowas.
Ich liebe Zivilisation.


Das ist wohl wahr. Oder bis man mal fällt und sich etwas bricht.
John Gibb Offline

Deckschrubber


Beiträge: 73

17.02.2009 00:43
#8 RE: "Robinson Crusoe" - Alexander Selkirk - 300. Jahrestag seiner Rettung Antworten
Tja, das mit der Sprache ist so eine Sache. Es ist Fakt, dass man Sprache sehr schnell verlernt, wenn man nicht mit anderen Menschen spricht, so verkleinert sich das Vokabular innerhalb weniger Monate bedeutend, wenn überhaupt nicht gesprochen wird und man keine Sprache hört.

Wenn man im Ausland ist, verlernt man seine Muttersprache langsam, aber es kann so weit kommen, dass man sie überhaupt nicht mehr sprechen oder sogar verstehen kann. (Ist dann wie ein Deutscher in Holland oder so ^^ Ungefähr so viel versteht man dann noch.)

Ob man jetzt in so kurzer Zeit wie unser kleiner Inselhäuptling seine Sprache so stark verlernt, dass man nicht mehr sprechen kann, oder sie kaum noch versteht wage ich zu bezweifeln (Ist natürlich auch die Frage wie gut er gesprochen hat. Die Ausbildung war damals ja etwas beschränkter. Leute aus Essen-Karnap mit einem Wortschatz von 400 Worten, können natürlich schneller auf dem Schlauch stehen.), doch kann es sein, dass er einige Zeit gebraucht hat sich wieder zu erinnern und diesen Teil des Gehirnes zu reaktivieren. (Ich denke es wäre also möglich, dass er grob geschätzt bis zu einer Stunde gebraucht haben könnte, bis er sich wieder an die Sprache gewöhnt hat. Aber wie gesagt, dass er die Sprache so stark verlernt hat, ist unwarscheinlich.)

Was das in Englisch denken angeht, das habe ich seit der 5. Klasse. War schon blöd manchmal wach zu werden, weil einem ein Wort fehlte. ^^

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
O dream of joy! is this indeed
The light-house top I see?
Is this the Hill? Is this the Kirk?
Is this mine own countree?

Piratenbraten Offline

Untoter Steuerberater


Beiträge: 1.389

17.02.2009 21:07
#9 RE: "Robinson Crusoe" - Alexander Selkirk - 300. Jahrestag seiner Rettung Antworten
Japp, da stimme ich euch allen zu.

Also, ich kann mir schon vorstellen, dass einem nach so einer Zeit einfach eine bestimmte Zahl Wörter fehlt oder einem manches "exotische" Wort dann nicht mehr so schnell von der Zunge geht. Das auf jeden Fall. Grade in einer Zeit wo, wie der Herr Leutnant auch schon gesagt hat, die Ausbildung eh nicht so sonderlich gut und daher das Vokabular vielleicht eh beschränkt war.

Andererseits denke ich mir - ausgehend von mir - dass Selkirk doch bestimmt Selbstgespräche geführt haben wird? Ich meine, ich fange ja schon an, mit mir selbst zu reden, wenn ich mal nen Tag allein bin (Insofern ist bei PotC das mit Jack im Locker gar nicht mal so abwegig). Also komplett verlernt haben wird er das Englische sicher nicht.

Er hat doch auch selber einen Bericht über die Zeit auf der Insel geschrieben, oder? Müsste man glatt mal lesen...

Was das fremdsprachliche Denken angeht, das habe ich permanent An und für sich nichts schlechtes, aber es kann manchmal echt lästig werden, wenn einem plötzlich wieder das deutsche Wort fehlt. Mit ein Grund übrigens, warum ich meine LARP-Charaktere lieber in Englisch spielen würde...

@ Krank werden abseits der Zivilisation: Ich wage jetzt mal zu behaupten, dass man als einfacher Seemann wie Selkirk es war auch in zivilisierten Ländern ein Problem gehabt hätte, wenn man ernstlich krank wurde. Einen Arzt konnten sich doch die wenigsten leisten; und auch der war keine Überlebensgarantie Von daher denk ich mal, es war einfach so: Die Zähen haben sowas überlebt, und die weniger robusten gingen halt vor die Hunde...




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Cagypso Offline

Chaos Captain


Beiträge: 851

18.02.2009 03:58
#10 RE: "Robinson Crusoe" - Alexander Selkirk - 300. Jahrestag seiner Rettung Antworten

@Selbstgespräche: Also, ich zum Beispiel tu das nicht. Ich wünschte ich könnte es, ehrlich gesagt, denn ich finde es eigentlich recht witzig und sicherlich unterhaltsamer als ewig nur die Gedanken im Kopf. Also ich denke das ist auch typabhängig, ob und wie ein Mensch anfängt Selbstgespräche zu führen, wenn er alleine ist.

In Antwort auf:
Er hat doch auch selber einen Bericht über die Zeit auf der Insel geschrieben, oder? Müsste man glatt mal lesen...

Mate, so langsam deucht mir, du hast den Artikel nicht gelesen. Steht alles da drin. Die Tagebücher, die er geschrieben haben soll (womit eigentlich? Mit Blut auf Baumrinde? Oder hatte er einen 500-Blatt-Stapel Druckerpapier und ausreichend Tinte dabei? Lässt sich sowas auf so einer Insel leicht selber herstellen?), anyway, also der Aufenthaltsort der Tagebücher, wenn es welche gab und sie noch existieren, gilt derzeit leider als unbekannt.

In Antwort auf:
Was das fremdsprachliche Denken angeht, das habe ich permanent An und für sich nichts schlechtes, aber es kann manchmal echt lästig werden, wenn einem plötzlich wieder das deutsche Wort fehlt. Mit ein Grund übrigens, warum ich meine LARP-Charaktere lieber in Englisch spielen würde...

Ich stelle auch fest, dass, je besser ich in Englisch werde, umso schlechter werde ich in Deutsch. (Dieser Satz ist gar kein schlechtes Beispiel.) Mir fehlen oft nicht nur Wörter, die ich dann plötzlich nur noch auf Englisch weiß, ich verwende auch immer häufiger einen seltsamen Satzbau. Ich habe manchmal schon das Gefühl, dass ich zur Zeit keine Sprache (mehr) wirklich perfekt beherrsche. Englisch noch nicht und Deutsch nicht mehr.

In Antwort auf:
Von daher denk ich mal, es war einfach so: Die Zähen haben sowas überlebt, und die weniger robusten gingen halt vor die Hunde...

Würde ich auch sagen. Davon abgesehen soll Selkirk ja viel gesünder als die Seeleute gewesen sein, als er von seiner Insel kam. Kann ich mir auch gut vorstellen. Mit dem Leben auf der Insel dürften schon einige Krankheiten weggefallen sein, die er sich potentiell in der Zivilisation oder an Bord eines Schiffes (keine Zivilisation? ) Hätte holen können.
Gut, dem gegenüber standen dafür gewisse andere Gefahren, und hätte ihn trotz allem irgendetwas dort wirklich hart erwischt - eine Krankheit oder ein Unfall - dann wär's das halt möglicherweise gewesen.


Ich bevorzuge dann doch ein Eingeborenendorf auf der anderen Seite der Insel, wo man im Notfall dann doch mal beim Heiler vorsprechen kann.

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